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Zusammenspiel von Hintergrund und Vordergrund

Die natürliche Reaktion, gerade als Anfänger, wenn man ein Motiv
sieht, ist die Konzentration auf nur dieses bestimmte Motiv.

Meiner Ansicht nach ist diese Herangehensweise jedoch ein Fehler. Denn
wer sich allein auf das Motiv konzentriert, schenkt oft dem
Hintergrund nicht genügend Beachtung!

Wenn aber der Hintergrund nicht die Aussage vom Motiv unterstützt,
oder wenigstens irgendeine Art von Interaktion zwischen Vorder- und
Hintergrund bewusst in das Foto eingebaut wird, dann kann kein Foto
seine beabsichtigte Wirkung entfalten.

Selbst ein vollkommen schwarzer oder weißer Hintergrund, also
vermeintlich ohne jegliche Information, kann unter Umständen völlig
fehl am Platze wirken.

Gleichberechtigung

Obwohl das Hauptmotiv oft im Vordergrund steht, gibt es auch viele
Situationen, in denen der gesamte Bildausschnitt als eingefrorener
Zeitpunkt oder als Narrativ auf der gleichen Bedeutungsebene ist.

Oder das Bild lässt sich zwar in Vorder-, Mittel- und Hintergrund
aufteilen, wichtige symbolische Schlüsselelemente sind jedoch über
diese drei Ebenen verstreut und miteinander untrennbar verbunden.

In der Komposition hat der Fotograf dann die Aufgabe, die
Zusammenhänge zwischen den Elementen hervorzuheben.

Kein Motiv ohne Hintergrund

Im Grunde kann gesagt werden, dass kein Motiv ohne seinen Hintergrund
existieren kann.

Sicher kann man in der Bildbearbeitung neue Hintergründe einbauen,
reißt damit jedoch das Subjekt aus seinem lokalen Kontext heraus.

Bewusst angewandt, kann dies einem Motiv mehr Gewicht verleihen; oft
jedoch ist es allemal leichter, sich vor Ort Gedanken um einen guten
Hintergrund zu machen.

Das Stichwort ist hier: Bewusstsein.


Sei dir bewusst, vor welchem Hintergrund dein Motiv steht, und wie du
es am besten zum Ausdruck bringen könntest!

Der größte Fehler bei Anfängern

Was besonders vielen Anfängern fehlt, ist das Bewusstsein dafür, wie
der Hintergrund die anderen Bildebenen und das Hauptmotiv unterstützt,
und wie er sich zu diesen Teilen verhält.

Das Zusammenspiel von Bildelementen ist für mich persönlich die
Hauptsache in der fortgeschrittenen Fotografie, und bestimmt das
Thema, welches mit am meisten Verwirrung stiftet.

Dabei kann ein grundlegendes Verständnis von Symbolik, Farblehre und
Kontrasten schon helfen, die eigenen Bilder mit mehr Selbstsicherheit
und Nachdruck zu gestalten!

Fazit

Wer in der eigenen Fotografie reiche Bilder schaffen möchte, die
komplexe Zusammenhänge darstellen, muss sein Bewusstsein für den
Hintergrund und seine Verbindung zum Hauptmotiv schärfen.

Erst dann kann dieses Zusammenspiel von verschiedenen Bildebenen durch
die Anwendung einfacher Kompositionsregeln hervorgehoben werden.

Wie denkst du über die Beziehung vom Vorder- zum Hintergrund nach?

Hast du weitere Fragen oder Kritik? Lasse es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Bleib gesund und munter.

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