· 

Wie ich die Pomodoro-Technik für kreative Arbeit nutze

Pomodoro ist eine zeitbasierte Methode zur Einteilung der Arbeits- und Pausenzeiten, die in den meisten Fällen aus 25 Minuten Arbeitszeit bestehen, dann 5 Minuten Pause, dann wieder 25 Minuten Arbeitszeit, usw.

Nach zwei Stunden macht man eine längere Pause von 30 Minuten. Dann geht der Rhythmus von vorne los. Normalerweise mache ich nach zwei Runden meine Mittagspause, und beginne danach von Neuem.

 

Wie kann ich dieses Pomodoro-System für meine kreative Arbeit nutzen?

Ein erweitertes Pomodoro-System

Es gibt gute Argumente, die Arbeits- und Pausezeiten seiner Energie oder Konzentrationsfähigkeit anzupassen: Dafür arbeitet man so lange, bis man seine Konzentrationsfähigkeit verliert, und macht dann ca. 1/3-1/4 davon Pause. Wenn man also 45 Minuten arbeitet, macht man ungefähr 12-15 Minuten Pause, bei den normalen 25 Minuten mache ich weiterhin fünf Minuten Pause. Gerade für kreative Arbeit will man sich nicht alle halbe Stunde unterbrechen lassen. Mit dieser Methode fällt natürlich die Arbeitszeit über den Tag ab, aber ich weiß, dass ich stets konzentrierte Arbeit leiste und vor allem langfristig produktiv bleibe. Ohne mich einmal komplett zu verausgaben und dann am nächsten Tag nichts fertigzubringen!

Zeitliche Einteilung motiviert für längere Arbeiten

Zeitbasierte Ziele geben mir die Möglichkeit, mich nicht unter Druck zu setzen, wenn ich eine Aufgabe nicht sofort schaffe. Manche Dinge brauchen einfach Zeit, und gerade in solchen Fällen hilft mir eine zeitliche Einteilung zusätzlich, regelmäßig Pausen zu machen. Ansonsten neige ich persönlich dazu, nach einiger Zeit sehr krumm zu sitzen – am Abend habe ich dann immer Rückenschmerzen, wenn ich nicht regelmäßig durch Dehnen oder lockere Bewegung der Wirbelsäule dagegen angehe.

 

Ich habe das Gefühl, ich könnte immer 25 Minuten an etwas arbeiten, egal in welchem Zustand (wie müde, unkonzentriert etc.) ich auch bin. Die Aussicht auf eine kurze, konzentrierte Arbeitsphase gibt mir auf irgendeine Weise die Energie und Motivation, mich tatsächlich für diese Zeit richtig zu konzentrieren. Das ist für mich oftmals ein Startblock für einen Sprung in einen guten Arbeitstag, den ich sonst gar nicht erst hätte beginnen können!


Wie arbeitet ihr am liebsten? Habt ihr ein immer anwendbares System, oder passt ihr euch gerne der Arbeit an, die ihr macht?

 

Einen langen Extra-Artikel gibt es jeden Monat für meine Patreons auf:

 

https://www.patreon.com/tomkaiserfoto.

Bleibt gesund und munter.

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Irgendsoein Lennart (Mittwoch, 09 Februar 2022 22:20)

    Ich halte die Pomodoro-Technik für ein sinnvollen Teil meines Werkzeugkastens. Insbesondere für die Fälle, dass ich mich „so halb“ zu einer Aufgabe durchringen kann.

    Meistens fehlt mir aber entweder der Fokus für selbst 25 Minuten oder ich bin so tief drin, dass ich den Timer so halb registriere und trotzdem weitermache – mein Rekord liegt bei 5 oder 6 verpassten Pausen.

    In meinem Verständnis hat die Technik allerdings noch ein paar Benefits außerhalb der absehbaren Arbeitsintervalle: sie hilft (für mich leider nur etwas) beim zeitmanagement oder sorgt für einen gewissen anreiz, wenn ich eine box auf meiner tages-todo-liste abhaken kann.

    Dass die (effektive) Arbeitszeit über den Tag abfällt, wage ich zu bezweifeln :) .

  • #2

    Tom Kaiser (Donnerstag, 10 Februar 2022 16:45)

    Hallo Lennart, danke für deine Gedanken!
    Das geht mir ganz genau so - daher finde ich den beschriebenen Ansatz, die Pausenzeiten von der tatsächlichen Arbeitszeit abhängig zu machen, auch so passend für mich.

    Ich habe noch zu wenig damit experimentiert, um sagen zu können, ob und um wie viel meine Aufmerksamkeitsspanne oder konzentrierte Arbeitszeit über den Tag abfällt, halte es aber für logisch, dass man sich nicht immer wieder gleich lange konzentrieren kann. Oder nicht?

    Wo du vom Zeitmanagement sprichst: Ich nutze die 25 Minuten jetzt auch immer als Zeiteinheit für Nebenprojekte (indem ich mir z.B. vornehme, jede Woche 3 Einheiten an einem Blogartikel zu schreiben) :-)

  • #3

    Lennart (Sonntag, 20 Februar 2022 04:35)

    Die Pausenzeit proportional zur eigentlichen Pomodoro zu machen, finde ich übrigens eine super Idee. Bisher habe ich nur mit Doppel-Pomodoros experimentiert, die allerdings das gleiche Problem wie Pomodoros bei mir hatten (also, dass ich den Timer recht zuverlässig ignoriert habe).
    Dabei bin ich mir noch nicht so sicher, wer „Recht“ hat. Mein Verhalten oder die Pomodoro; oder anders formuliert, ob ich davon profitieren würde, mich zu den Pausen zu bekommen.

    Ich wollte eigentlich nur anzweifeln, dass die effektive Arbeitszeit unter Nutzung der Pomodoro-Technik abfällt. Pausen macht das Gehirn wohl so oder so, der Trick ist wohl, sie zu steuern und effektiver zu machen.

    Pomodoros ergeben eine schöne Zeiteinheit, das stimmt :) .
    Ich bin noch recht unschlüssig, ob Ziele mit Zeit (x Stunden an etwas arbeiten), Ergebnis (etwas bestimmtes erreicht haben) oder Versuche (mich n Mal an etwas gesetzt haben) die beste Metrik für Ziele sind. Vielleicht ist das sogar zielabhängig? Auf jeden Fall führt das diesen Kommentar zu weit weg vom Thema.

    Ich finde es zumindest super spannend, mich über so etwas zu unterhalten.