Canon Arthur Doyles Sherlock Holmes ist für mich in letzter Zeit, obgleich er eine fiktionale Figur ist, zu so etwas wie einem Vorbild, einer Inspiration geworden.
Das hat mich zu einem interessanten Gedankengang in Bezug auf die Fotografie geführt, den ich gerne hier mit euch teilen möchte.
Was mich an diesem Detektiv so fasziniert, ist seine Art, seinen Beruf bis zur kleinsten Feinheit beherrschen zu wollen; so beschäftigt er sich beispielsweise damit, wissenschaftliche Artikel
über die Eigenschaften zig verschiedener Zigarettenaschen zu schreiben, nur, um über diese eine weitere mögliche Identifikationsmöglichkeit von Verdächtigen in der Hand zu haben (nämlich ihre
Zigarette).
Wenn man eine solche Denkweise auf die Fotografie überträgt, gibt es quasi keine Grenze mehr für den Erwerb von nützlichem Wissen!
Als Porträtfotograf hat man sich vielleicht ein wenig mit Körpersprache befasst. Wie nun, wenn man auch noch Psychologie, Anatomie oder Mikroexpressionen (sehr kurze Gesichtsausdrücke, u.a. von
der CIA erforscht) zu seinen zu lernenden Themen hinzufügt?
Auf die Naturfotografie übertragen kann es bedeuten, dass man sich nicht nur mit seinem Motiv (Tier, Pflanze oder Landschaft) beschäftigt, sondern vielleicht auch mit Spurenlesen, dem
Bestäubungsvorgang bei verschiedenen Pflanzen, Geologie (eventuell auch Mineralogie) oder Meteorologie auseinandersetzen kann.
Meteorologie ist übrigens meiner Meinung nach ein Fach, das allen draußen arbeitenden Fotografen ans Herz gelegt werden kann.
All diese Spezialthemen, und das ist das Schöne, bringen einen nicht nur beim derzeit bearbeiteten Thema voran, sondern können sogar helfen, ganz neue Themenfelder zu entdecken, was den
Zeitaufwand umso mehr rechtfertigt!
Nicht zuletzt macht es auch Spaß und fördert die Kreativität, das Subjekt einmal mit anderen Augen zu betrachten.
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